Verliebt, Verlobt, Verheiratet... und dann?
Eine Ehe ist nicht das Happy End -

Verliebt, Verlobt, Verheiratet... und dann?

Schön wärs, wenn's so einfach wär wie im Hollywood-Streifen oder im Märchen: "and they lived happily ever after". Tatsache ist aber, dass mit eurer Hochzeit nicht alles endet. Es ist zwar ein schönes Bild, als Brautpaar und mit wehendem Schleier in den Sonnenuntergang zu reiten, aber wer putzt die Pferde, wenn ihr wieder zurück seid? Ihr habt weder eure Schäfchen "im Trockenen", noch könnt ihr euch Zurücklehnen bloß, weil ihr von nun an einen Ring tragen werdet. Im Gegenteil: Ehe bedeutet Arbeit. Zumindest, wenn man den Anspruch hat, eine Glückliche zu führen. Stellt sich die Frage: Was macht eine glückliche Beziehung aus?

Das Geheimnis glücklicher Beziehungen

Eine der Fragen, die ich meinen Brautpaaren gerne stelle, lautet: „Welchen Tipp würdet ihr anderen Paaren geben, um lange glücklich zusammen zu bleiben?“
Zugegeben: eine schwierige Frage, auf die es keine allgemeingültige und richtige Antwort gibt. Außerdem lässt sich „Glück“ ja für jedes Paar anders definieren.
Was bedeutet „Glück“ für euch? Wann haltet ihr euer Zusammensein, eure Partnerschaft für glücklich und gelungen? Welches sind die Komponenten, die eure Beziehung am Laufen halten?
Ich finde es notwendig, sich als Paar diese Fragen immer wieder vor Augen zu führen.

Hier findet ihr ein paar Anregungen, die euch inspirieren sollen, eurer Beziehung die Wertschätzung entgegen zu bringen, die sie verdient:

 

Danke

Nichts ist selbstverständlich. Auch mal anerkennende Worte und Lob zu formulieren, und sei es für Kleinigkeiten, richten den Blick auf das Positive in eurer Beziehung. Es gibt viele Gründe, am Ende eines Tages „Danke“ zu sagen. Wofür wollt ihr euch heute danken?
Wenn ihr abends im Bett liegt, einen langen Tag hinter euch habt, dann stellt euch gegenseitig doch die Frage: „Was war für dich heute das Schönste?“ Mit einem positiven Gedanken einzuschlafen kann sicher nur für gute Träume sorgen, meint ihr nicht auch?

 

Sich erinnern

Denkt gerne an vergangene Zeiten zurück- sei es ein gemeinsamer Urlaub, ein besonderer Ausflug oder ein „Meilenstein“, den ihr miteinander gemeistert habt. Vielleicht habt ihr eine Erinnerungskiste, in der ihr besondere Tickets, Konzertkarten oder Fotos aufbewahrt?
Feiert euren Jahrestag und schwelgt gemeinsam im Andenken an euer Kennenlernen. „Weißt du noch…?“ ist meine Lieblingsfrage, auf die oft schmunzelnde Erzählungen folgen. Lasst an eurem Hochzeitstag die Korken knallen, ladet die Trauzeugen ein und lacht über besondere Momente, die eure Feier bereichert haben. Blättert durch Fotoalben und guckt euch zusammen die Bilder an. Erinnerungen, die man teilen kann, sind die Schönsten, findet ihr nicht?

 

Rituale

Entwickelt kleine Rituale, die eurer Beziehung gut tun. Wie wäre es beispielsweise, am Sonntag den ersten Kaffee im Bett zu trinken und dabei gemeinsam den Tag zu planen und diesen entspannten Moment ohne Termindruck oder Telefon zu genießen?
Oder einen Montagsspaziergang einzuführen, an dem ihr eine kleine Runde durch den Ort dreht? Beim Spazieren können wunderbare Gespräche entstehen. Und frische Luft tut ja so gut. Und Händchenhalten sowieso.
Ihr könnt auch einen monatlichen Verwöhntag einführen. Verbringt ihn in der Sauna oder beim Baden. Oder lasst Zuhause Wasser in die Badewanne und krönt den Abend mit einer abschließenden Massage und wohlriechendem Öl.
Vielleicht legt ihr auch einen Wochentag fest, an dem einer von euch für den anderen kocht und den Tisch hübsch deckt? Natürlich wechselt ihr damit ab, sodass sich jeder mal entspannt zurücklegen kann. Oder aber ihr kocht gemeinsam mit viel Freude ein außergewöhnliches Gericht und zelebriert die Mahlzeit zusammen? Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.

 

Zeit

Nehmt euch Zeit füreinander, sie ist ein kostbares Gut- auch in einer Partnerschaft. Haltet euch ganz bewusst in eurem Terminkalender einen Zeitraum fest, den ihr nur für euch reserviert habt. Was auch immer in eurer Woche anfällt oder welche Aufgaben den Monat zu erledigen sind- eure festgelegte „Paarzeit“ sollten sie nicht beeinträchtigen. Außerdem ist Vorfreude bekanntlich die schönste Freude und so könnt ihr beide die Stunden bis zu eurem gemeinsamen „Termin“ zählen. Was genau ihr in diesem festgelegten Rahmen unternehmt, ist ganz euch überlassen. Ich finde, das muss nicht immer ein großartiger Ausflug sein. Einfach mal Handys abschalten, eine Flasche Wein köpfen und gemeinsam die Füße hochlegen ist eine wunderbare Sache!

 

Gute Gespräche

Es ist tatsächlich so, dass die meisten Beziehungen an Kommunikationsschwierigkeiten scheitern. Aber nicht Eure!
Denn ihr nehmt euch Zeit für die Belange des Anderen, richtig? Plaudert miteinander. Erzählt euch von eurem Tag: Welche Schwierigkeiten gab es, was war besonders schön? Erzählt euch von euren Wünschen und Vorstellungen, wovon träumt ihr? Erzählt euch Geschichten und Witze. Erzählt von lustigen Begebenheiten, die ihr bei der Zugfahrt nach Hause erlebt habt oder von einem interessanten Zitat, das euch begegnet ist. Welche Pläne habt ihr- Einzeln und auch Miteinander? Was wollt ihr im nächsten Jahr verwirklichen und welche Ideen umsetzen? Redet aber auch über eure Sorgen und Wünsche, was eure Partnerschaft angeht und woran ihr arbeiten wollt.
Aber schweigt auch miteinander. Man muss nicht immer reden, sondern darf auch einfach mal stillschweigend und wohlwollend nebeneinander sitzen und den Moment genießen. Denn manchmal sagen kleine Gesten mehr als tausend Worte.

 

Streiten lernen

„Ein kleines Gewitter reinigt die Luft“ heißt es so schön. Das bedeutet, wenn auf so engem Raum zusammen gelebt wird und wo so viel Gefühl und Verletzlichkeit beteiligt sind, wird es hin und wieder auch zu gereizter Stimmung kommen. Diskussionen, Meinungsverschiedenheiten und Streit gehören dazu. Die andere Sache ist, wie man damit umgeht! Lernt zu streiten- das bedeutet: werdet nicht unfair und verletzt einander nicht. Auch und gerade beim Streiten gibt es Regeln, an die ihr euch halten solltet. Achtet auf eure Wortwahl und versucht, eure Gefühle zu kontrollieren. Versetzt euch in den Anderen hinein und gebt euch Mühe, seiner Sichtweise neutral zu begegnen. Achtet die Bedürfnisse und Gefühle des Gegenüber. Macht immer wieder einen Schritt aufeinander zu und findet Kompromisse. Und vor allem: Lernt, über euren Schatten zu springen und Fehler einzugestehen. Ein „Entschuldigung“, ein Verzeihen und wieder Neu beginnen sollte einem solchen „Gewitter“ stets folgen können.

Und jetzt seid ihr dran! Wie peppt ihr eure Beziehung, eure Ehe auf? Ihr wisst ja, es sind die Kleinigkeiten, die unser Leben so lebenswert machen.
Ich freue mich, von euren Ideen und Anregungen zu hören!